Verlängerung der Lebenserwartung von Menschen
1. Sieht Ihre Partei Menschenleben als absolut wertvoll?
Volt BW
Ja
Volt RP
Klar
SPD RP
Klar
Piraten BW
Klar
Partei für Gesundheitsforschung
Klar
AFD RP
Klar
MENCHLICHE WELT
–
Tierschutzpartei R-P
Klar! Die Tierschutzpartei erachtet jedes Leben als wertvoll, das von Tieren so, wie das von Menschen.
Bündnis C BW
Ja
Freie Wähler RP
Natürlich
1.1. Wie steht Ihre Partei zur Förderung der Alternsforschung, um explizit die Gesundheits- und Lebensspanne aller Menschen zu verlängern? Welche konkrete Politik leitet sich für Sie daraus ab?
Volt BW
Unser heutiges Gesundheitssystem fixiert sich auf
die Heilung, statt die Prävention in den Vordergrund zu rücken. Dadurch
entstehen vermeidbare Kosten, vermeidbare Krankheiten und vermeidbares Leid.
In einer achtsamen Gesellschaft muss die Prävention an vorderster Stelle bei
dem Kampf um die Gesundheit der Menschen stehen. Der Staat soll die
Rahmenbedingungen für eine lebenslange Vorsorge mit Maßnahmen und
Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Dazu gehört die Verbesserung in der
Lebensführung der Menschen, in der Gesundheitsvorsorge und in der
Umweltsicherung. Zur Verbesserung der Erhaltung der Gesundheit fordert Volt
Baden-Württemberg:
- Information über gesunde Lebensführung auch in modernen Medien (z.B. Apps)
- Steuerermäßigung für präventive Gesundheitsvorsorge
- Förderung der körperlichen Bewegung
Volt RP
Volt ist der Meinung, dass bekannte Erkenntnisse in der Altersforschung zu prüfen und entsprechend umzusetzen sind, und eine Altersforschung gefördert werden muss. Die Gesundheitsspanne aller Menschen zu verlängern ist das Ziel der Medizin an sich. Das sieht auch Volt so. Damit hat sich auch die Lebensspanne der Menschen verlängert. In den Genuss sollten alle Menschen kommen. Die Antwort, welche konkrete Politik sich für Volt ableitet um explizit die Gesundheits- und Lebensspanne aller Menschen zu verlängern, ist sehr vielschichtig. Hier einige Stichpunkte aus unserem RLP-Wahlprogramm:
- Prävention
- Medizinische Versorgung sicherstellen
- Aus-, Fort-und Weiterbildung in Gesundheitsfachberufen stärken
- Beschäftigungsbedingungen im Gesundheitswesen verbessern e) Grenzüberschreitende Kooperation in der Gesundheit
- Verbesserung der Pflegesituation
- Steuerermäßigung für präventive Gesundheitsvorsorge
SPD RP
Die SPD steht für eine interdisziplinäre Förderung von Geistes- und Naturwissenschaftlern und Medizinern die sich mit allen umfassenden Aspekte des Alterns der Menschen in seiner Gesamtheit auseinandersetzen. Vor diesem Hintergrund greift für uns die bloße Orientierung an einer Lebensspannenverlängerung zu kurz. Die SPD steht daher insbesondere der Arbeit von Institutionen wie des Netzwerks AlternsfoRschung (NAR) in Heidelberg, oder auch der Deutschen Gesellschaft für Alternsforschung e.V. (DGfA) in Köln positiv gegenüber.
Piraten BW
ja
Partei für Gesundheitsforschung
Die Partei für Gesundheitsforschung setzt sich dafür ein, die Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten zu beschleunigen. Mit dieser Medizin soll die gesunde Lebensspanne verlängert werden. Konkret setzen wir uns dafür ein, dass 10 Prozent (derzeit ca. 5 Mrd. Euro) des Landeshaushaltes von Baden-Württemberg pro Jahr zusätzlich in diese Forschung fließen. Die Hälfte der zusätzlichen Investitionen soll in den Bau und Betrieb neuer staatlicher Forschungseinrichtungen fließen. Mit der anderen Hälfte sollen mehr Menschen in den relevanten Bereichen ausgebildet und die entsprechenden Fachbereiche an Universitäten ausgebaut werden.
AFD RP
Erfreulicherweise hat sich die Lebenserwartung der Menschen auch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Auch die Lebensqualität älterer Menschen ist im Vergleich zu früher gestiegen. Gleichwohl befürworten wir natürlich alle Maßnahmen, die dazu beitragen, diesen Prozess weiter zu verstärken und die Gesundheits- und Lebensspanne zu verlängern. In diesem Sinne befürworten wir auch eine Förderung der Alternsforschung. Grundsätzlich ist es Aufgabe der Politik, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen für das Leben in Deutschland zu schaffen –beispielsweise durch ein hochwertiges Gesundheitssystem, aber auch durch präventive Maßnahmen im Bereich der Volksgesundheit.
MENCHLICHE WELT
befürwortet eine Politik der Aufklärung und Prävention für Menschen aller Altersgruppen. In den reichen Industrieländern ist es gut möglich, ein langes und erfülltes Leben zu führen. Unsere Politik ist auf das Wohl aller ausgerichtet. Alle Menschen auf der Welt haben einen Anspruch auf eine Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse wie sauberes Trinkwasser, gesunde Nahrungsmittel, gute medizinische Versorgung und freien Zugang zur Bildung. Bereits die Kinder sollten in der Schule lernen, was sie für die Erhaltung ihrer Gesundheit selbst tun können. Die Zusammenhänge zwischen der Gesundheit der Menschheit und dem Wohlergehen der Tier- und Pflanzenwelt gehören in die Lehrpläne der Schulen. Auch die Medien haben eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsaufklärung. Heute verbreiten und schüren sie eher die Angst vor Krankheiten. Wir befürworten lösungsorientierte Berichte und Reportagen in Fernsehen und Radio, wie insbesondere auch ältere Menschen ihre Gesundheit schützen und ihr Immunsystem stärken können.
Tierschutzpartei RP
Die Erforschung des Alterungsprozesses zur Verbesserung von Gesundheit und zur Lebensverlängerung begrüßen wir, sofern diese Forschung keine Tierversuche beinhaltet. Tierversuche sind ethisch nicht zu rechtfertigen und lassen sich nicht auf den Menschen übertragen. Eine unverzichtbare Maßnahme zur Gesundheitsförderung ist die Abkehr von den bisherigen wissenschaftliche Erkenntnisse ignorierenden bundesdeutschen Ernährungsempfehlungen: Bekannterweise sind die das Lebensverkürzenden und immense Kosten für das Gesundheitswesen darstellenden „Zivilisationskrankheiten“ in erster Linie auf den Verzehr von Fleisch und Tierprodukten zurückzuführen. Eine vegane Ernährung kann Zivilisationskrankheiten verhindern oder zumindest lindern.
Bündnis C BW
Es geht nicht in erster Linie darum, das
Leben zu verlängern, sondern das Leben in Gesundheit zu leben.
Alternsforschung sollte deshalb dazu dienen, Beschwerden des
Älterwerdens ursächlich zu erforschen und Lebensstilempfehlungen erarbeiten,
wo es diese noch unzureichend gibt. Die Problematik besteht nicht
unbedingt in mangelnder Forschung, sondern im mangelnder Umsetzung
vorliegender Erkenntnisse zu den Themen Fitness, Ernährung und
Suchtbekämpfung. In Bezug auf die Jugend fehlt der Wille, Süchte –
insbesondere die Nikotinsucht – erst gar nicht entstehen zu
lassen.
Freie Wähler RP
Zunächst muss eine Gleichwertigkeit in der medizinischen Versorgung zwischen städtischen und ländlichen Gebieten hergestellt werden. Dies käme insbesondere den älteren Menschen zugute, die weniger mobil und auf medizinische Versorgung angewiesen sind. Auch müssen die Lebensumstände älterer Menschen verbessert werden, um ihnen auch in fortgeschrittenem Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und damit auch zu längerer geistiger Gesundheit beizutragen. Wichtiger Baustein ist die die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum, nach Möglichkeit mit begleitender (auch medizinischer) Betreuung.
1.2. Ist Ihre Partei der Meinung, dass die Forschung zur Erweiterung der Gesundheits- und Lebensspane aller Menschen stärker finanzieren soll? Welche Möglichkeiten der Finanzierung ziehen Sie in Betracht?
Volt BW
ja Volt Baden-Württemberg unterstützt die Forderung nach aktiver Erweiterung derfinanziellen Ressourcen von Gesundheitsforschung.
Zur Finanzierung der Gesundheitsforschung kommen verschiedene Maßnahmen in Betracht:
- Schaffung einer zentralen Stelle für anonymisierte Gesundheitsdaten als Datenlieferant für Forschungszwecke (mehr hierzu siehe unter Fragenblock 2)
- Bereitstellung von Finanzmitteln, darunter beispielsweise insbesondere:Reinvestition der Einnahmen der Besteuerung von Alkohol und Tabak zweckgebunden in die Gesundheitsforschung
- Anreize für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen als Open Access
- Reduzierung der Forschungskosten und Erhöhung der Qualität durch Bereitstellung moderner Messtechnologien für Forschung und Lehre
- Entwicklung von zur Forschung benötigter Bioinformatik und statistischen Methoden zur Integration der von Messtechniken erzeugten Datenmassen
Volt RP
Ja, Volt Rheinland-Pfalz unterstützt die Forderung nach Erweiterung der finanziellen Ressourcen von Gesundheitsforschung. Eine Möglichkeit zur Bereitstellung von Finanzmitteln wäre beispielsweise die Reinvestition der Einnahmen der Besteuerung von Alkohol und Tabak zweckgebunden in die Gesundheitsforschung.
SPD RP
Wie bereits ausgeführt favorisiert die SPD keine Gesundheitsforschung, die sich ausschließlich an einer Lebensspannenverlängerung orientiert. Für die SPD haben sich die Forschungsleistungen unserer Universitäten und Hochschulen und ihre Transferaktivitäten in den letzten Jahrzehnten auf allen Gebieten erfreulich dynamisch entwickelt. Erfolgsbasis ist dabei vielfach die enge, häufig auch regionale Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir werden auch in den kommenden Jahren den erfolgreichen Weg der Überführung von Forschungsschwerpunkten in die außeruniversitäre Forschung fortsetzen und damit Zukunftsthemen besetzen und strategisch wichtige Forschungsmittel in Rheinland-Pfalz bündeln. Die SPD ist stolz auf BioNTech, dem Mainzer Impfstoff- und Krebstherapieentwickler, denn dieser Erfolg ist das Ergebnis einer Ausgründung und hat ihre Wurzeln in der bio-medizinischen Spitzenforschung an der Mainzer Universität, die wir seit langem fördern und auch in Zukunft unterstützen.
Piraten BW
–
Partei für Gesundheitsforschung
Ja. Siehe Antwort zu 1.1
AFD RP
Eine bessere Finanzierung der genannten Forschung halten wir für sinnvoll. Sie sollte aus allgemeinen Steuermitteln erfolgen. Im Hinblick auf die dadurch eingesparten Kosten etwa für eine vorzeitige Pflegebedürftigkeit würde sich das auch volkswirtschaftlich rechnen.
MENCHLICHE WELT
befürwortet jede Forschung, die zum Schutz und Wohl des Lebens ausgerichtet ist. Dies gilt gleichermaßen für Mensch, Tier und Umwelt. Die immer weiter steigenden Beiträge zur Krankenversicherung werden heute maßgeblich für die Finanzierung von stationärer Behandlung, Arzneimittel und der sonstigen Leistungen beim Eintritt von Krankheit ausgegeben. Die unabhängige Forschung zum Ausbau von Prävention und Gesundheitsförderung sollten finanziell deutlich besser ausgestattet werden. Das primäre Ziel muss die Erhaltung der Gesundheit und nicht die Finanzierung von Krankheit sein. Ähnliches gilt für die Pflegeversicherung. Die derzeitigen Systeme bedürfen einer grundsätzlichen Reform zum Wohl der Menschen. Zur Finanzierung könnten insbesondere Steuern auf Gewinne der Nahrungsmittelindustrie und anderer Konzerne herangezogen werden, die ungesunde Lebensmittel und Getränke herstellen und vertreiben.
Tierschutzpartei RP
–
Bündnis C BW
Ein Leben in Gesundheit erfordert vor
allem ein Leben im Einklang mit der Natur – sowohl was die menschliche
Natur angeht als auch die ihn umgebende Umwelt. Dazu gehört
Stressreduktion, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, das Erleben
der Natur. Derzeit ist die Schulmedizin sehr auf die Pharmazie fixiert,
speziell in der Inneren Medizin. Sehr schnell werden (oft teure, nicht
aufeinander abgestimmte) Medikamente verabreicht, ohne nach der
eigentlichen Ursache der Krankheitssymptome zu suchen. Ärzte sollten
sehr viel mehr Geld für das ausführliche, beratende Gespräch mit den
Patienten bekommen. Anstatt Geld in die Erforschung neuer Medikamente zu
stecken, sollte dieses Geld zur Erforschung der Krankheitsursachen
verwendet werden – und zwar in einer ganzheitlichen Sicht auf den
Menschen anstatt nur seiner einzelnen Organe. Zur Förderung der Gesundheit
auch im Alter ist grundsätzlich festzuhalten: Der Platz für ältere
Menschen ist die Familie und bestenfalls im Ausnahmefall das Altenheim.
Unser politisches Streben widmet sich vorwiegend der Wiederherstellung und
der Förderung intakter Familienstrukturen. Daß es jedes Jahr mehr ältere
Menschen unter uns gibt, ist nur die halbe Wahrheit. Zur ganzen Wahrheit
gehört auch die Erkenntnis, daß es jedes Jahr weniger Kinder und mehr
Single-Haushalte gibt. Wenn man bereit ist, an der Gesamtstruktur etwas
zu ändern, wird es sicher auch wieder Hoffnung hinsichtlich der älteren
Menschen unter uns geben.
Freie Wähler RP
Diese Forschung muss gleichwertig zu der übrigen medizinischen Forschung behandelt werden. Auch die Finanzierungsmöglichkeiten sollten gleichberechtigt genutzt werden.